1990 - Hoppla
"Hoppla", meint der Ämmeschnägg ganz erstaunt. Nicht das Fasnachtsmotto brachte den Schnägg zum Erstaunen, sondern die Wallstreet von Biberist, die vielen Banken in Biberist, die plötzlich Biberist heimsuchten. Im Plakettensujet ist die Wallstreet mit den Häusern angedeutet.
1991 - Mir juble
Die Eidgenossenschaft feierte 1991 ihr 700-jähriges Bestehen. Aber auch die Narrenhochburg St. Urs konnte ihr 200-Jahr Jubiläum feiern.
Diese beiden Jubiläen wurden auf der Biberister Fasnachtsplakette 1991 festgehalten. Die äussere Kontur der Plakette ist die Schweiz und das Schneckenhaus der St. Urs. Das Motto mit "Mir juble" war naheliegend. - Die Goldplakette wurde auf der Rückseite durchgehend nummeriert.
Anmerkung: Der Gasthof St. Urs fiel am 2.8.2008 durch einen technischen Defekt einem Grossbrand zum Opfer.
1992 - Schnägge-Poscht
1991 führte die PTT (Post-Telegraph-Telephon) die A-Post und die B-Post ein. Dies war natürlich eine optimale Vorgabe für ein Fasnachtsmotto und Plakettensujet. Abgewandelt auf die Biberister Fasnacht hiess das Motto "Schnägge-Poscht". Nicht ganz unbegründet, hatte die B-Post doch mehrere Tage bis z.B. ein Brief den Bestimmungsort erreichte. Sinnigerweise sind die Buchstaben A/B auf ein bestimmtes Häuschen geschrieben. Daraus lässt sich keinesfalls ableiten, dass die Umstellung der Postzustellung Scheisse war.
1995 - Freude herrscht
"Freude herrscht", so lautete das Fasnachtsmotto 1995. Die Dorffasnacht hatte allen Grund, freudig zu sein, konnte sie doch ihr 50-Jahr Jubiläum feiern. Die grosse Zahl 50 weist auf der Plakette auf diesen Anlass hin.
Die Worte "Freude herrscht" haben noch einen zweiten Hintergrund. Als der erste Schweizer Astronaut Claude Nicollier die Erde umkreiste, begrüsste ihn Adolf Ogi am 7. August 1992 mit seinem rasch zum Bonmot gewordenen «Freude herrscht». - Danach geisterten diese Worte landauf und landab. Sie wurden auch als Biberister Fasnachtsmotto verewigt.
1996 - Dr Hammer
1995 eröffnete Urs Bucher im gewölbten Keller des Gasthof St. Urs den sogenannten Hammerbau. Maschinen und alte Geräte dekorierten die alten Mauern. Es waren alles Gerätschaften und alte Werkzeuge, für welche die Firma von Roll AG, Gerlafingen keine Verwendung mehr hatte und sonst eingeschmolzen worden wären. Der Erfolg des "Hammerbaus" war für die Fasnacht "Dr Hammer" und deshalb war das Motto für 1996 gleichlautend.
1997 - Schnägg-Line
Rollschuhe gibt es seit etwa 1760. Eine Weiterentwicklung sind die Inline-Skates. Um 1990 kamen die Inline-Skates wieder neu auf den Markt. Von Amerika aus schwappte der neue Trend nach Europa.
Als Alt und Jung mit diesen Inline-Skates die Fortbewegung auf den Strassen der Dörfer und Städte veränderten, nahm die Dorffasnacht dies zum Motto für die Fasnacht 1997. Mit "Schnägg-Line" sehen wir als Plakettensujet unseren Ämmeschnägg auf diesen "Rädern".
1998 - bisch klonet
Ende Februar 1997 schockierten schottische Wissenschaftler die Weltöffentlichkeit mit der Nachricht, erstmals aus Körperzellen eines erwachsenen Schafes ein genetisch identisches Lamm erzeugt zu haben. Dieses Schaf namens Dolly wurde bereits am 5. Juli 1996 geboren und wurde weltberühmt.
Die Diskussionen um das geklonte Schaf und die Horrorvision einen genetisch massgeschneiderten Menschen herzustellen verstummten lange nicht. Deshalb wählte die Dorffasnacht Biberist das Motto für 1998 "Bisch klonet" und das Plakettensujet zeigt zwei "geklonte" Ämmeschnägge.
2000 - Interschnägg
Homepages, Internetauftritte der Vereine, dies liegt im Trend. Im Jahr 2000 ging deshalb auch die Homepage der Dorffasnacht Biberist zum ersten Mal Online. Dieser Internetauftritt wurde als Fasnachtsmotto und Plakettensujet verewigt. www.schnaegg.ch bringt selbst unser Wappentierchen, den Ämmeschnägg, ins Staunen.
2006 - Nöie Pfuus
Ab 1. Januar 2006 war Biberist die erste Gemeinde in der Schweiz, wo die Bevölkerung den Stromlieferanten selber auswählen konnte. Das neu gegründete Unternehmen EV Energieversorgung Biberist wurde am 21. September 2005 im Handelsregister eingetragen. In Anbetracht der neuen Energieversorgung nahmen die Biberister Fasnächtler dies zum Anlass, ihr Fasnachtsmotto entsprechend zu wählen. Aber nicht dies allein war der Grund zur Mottowahl.
Rückblickend ist das Narrenbott 2005 denkwürdig und geschichtsträchtig. Fast die gesamte Vereinsspitze hatte auf dieses Bott demissioniert.
Vorab erfolgte eine dramatische und ergebnislose Wahl, respektive die Suche eines neuen Obernarren blieb bisher erfolglos. Dann stellte sich zum ersten Mal in der Geschichte der Dorffasnacht Biberist eine Frau als Obernärrin zur Wahl. Danach waren viele junge Fasnächtler bereit in den Vorstand einzutreten und die Versammlung verdankte diese Wahlen durch "Einstimmigkeit".
Ein neuer Schwung kam daraufhin in die Biberister Fasnacht. So fiel die Wahl des Fasnachtsmottos 2006 schon einiges leichter. Mit der EV Biberist und vorab des neuen Vorstandes liegt die Biberister Fasnacht mit dem Motto "Nöie Pfuus" noch heute richtig.
2008 - Bliib am Ball
Die beiden Alpenländer, Oesterreich und die Schweiz, führten 2008 gemeinsam die Fussball-Europa-Meisterschaft durch. Die EM2008, wo sich alles um das runde Leder abspielt, war für die Biberister Fasnacht ein dankbares Plakettensujet.
Auch das Motto "Bliib am Ball" lag auf der Hand. Es war aber auch gleichzeitig ein Ansporn, dass die Fasnächtler am Ball bleiben sollen.
2009 - ke bab ke schnägg
In den letzten Jahren entstanden in Biberist an verschiedenen Punkten Imbissbuden, die bis in die frühen Morgenstunden geöffnet sind. Pizzas, Dürüm, Kebab, also jegliche Art von Fastfood ist erhältlich. - Die Suche nach einem Herbergsvater wird auch zusehends schwieriger. Dadurch entstand in den Diskussionen die Aussage: "Wenn ke Herbergsvater, denn ke Schnägg". So entstand mit einer Wortspielerei das Motto: KE BAB - KE SCHNÄGG
Der dicke Bauch des Ämmeschnäggs lässt Rückschlüsse ziehen, auf die überaus gesunde Ernährung mit Fastfood-Speisen ;-)
2010 - jetz längt's
Jetz längt's: Mit diesem Fasnachtsmotto setzt die Dorffasnacht Biberist ein Zeichen, dass es wirklich genug ist. Die Bankenkrise, das abbröckelnde Bankgeheimnis, die überhöhten Managerlöhne, Entlassungen, Schliessung von langjährigen Firmen sind auch für einen Fasnächtler zuviel.
2011 - Es goht öppis
Mit dem Fasnachtsmotto "Es goht öppis" wird auf die Bautätigkeit in Biberist aufmerksam gemacht. Es entstand das Einkaufszentrum "Lidl", eine 3-fach Turnhalle wurde bewilligt, usw.
2013 - jetz schloht's 13
Für das Jahr 2013 heisst das Biberister Fasnachtsmotto "jetz schloh's 13". Dieses hat nicht nur Bezug auf das Jahr 2013, sondern diese Redensart ist etwa gleichbedeutend wie: Das geht zu weit! Das ist zuviel! Es ist genug! So was gibt es doch nicht! Jetzt ist Schluss! - Schluss soll es ja auch am 21. Dezeber 2012 mit der Welt sein. An diesem Datum geht der Langzeitkalender der Maya zu Ende, was gleichzeitig das Ende der menschlichen Zivilisation bedeutet. Deshalb ist auf der Plakette der Maya Kalender ersichtlich.
2014 - dr Schnägg fahrt zwöigleisig
Das Fasnachtsmotto 2014, dr Schnägg fahrt zwöigleisig, bezieht sich unter anderem auf die neu erstellte Doppelspur der RBS (Regionalverkehr Bern-Solothurn) in Biberist hin.
Zweigleisig fahren ist auch eine Redensart, indem man sich z.B. eine weitere Option offenhält; etwas zweifach tut oder zwei Liebschaften gleichzeitig hat.